Und warum Fotobücher über Häuser?

Erinnerungsstücke

Unsere eigenen vier Wände, auch wenn sie kein Palast oder preisgekrönte Architektur sind, verdienen eine Würdigung und Wertschätzung. Denn über Jahrzehnte waren sie unser Heimathafen und unsere Partylocation, Rückzugsort und Startrampe fürs Leben.

In vergessenen Ecken hängen noch die krakeligen Bilder aus dem Kindergarten, im Regal verstauben die Muscheln vom ersten Urlaub ohne Eltern, und auf dem Gästesofa wartet noch der Teddybär von Tante Gerda. Das alles kann man nicht mitnehmen und aufheben, irgendwann ist jedes Haus voll.
Und so hoch der persönliche und ideelle Wert sein mag – in Tausenden anderen Häusern sitzen ähnliche Kuscheltiere, dokumentieren Kinderbilder die pädagogische Arbeit in Kindergärten vergangener Jahrzehnte. Fürs Museum oder Archiv taugt deshalb das Wenigste.

Aber die Szenen auf einem Foto festzuhalten, das kann man. Ergänzt um die entsprechende Info und in Bezug gesetzt zum in die Jahre gekommenen Jugendzimmer, zum alten Familienschrank, bleibt es ein starker Erinnungsanker. Der Abschied fällt leichter, wenn den Stücken, die mal eine wichtige Bedeutung hatten im Leben, ein visuelles Denkmal gesetzt wird. Sie werden nicht herzlos vom Sockel gestoßen, sondern behalten ihren Platz in der Erinnerung. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Und wenn mit dem Alter vielleicht die Erinnerungslücken größer werden und das Vergangene näher zu sein scheint als das Gegenwärtige, hilft solch ein Buch sogar den Angehörigen oder Pflegekräften. Sie erhalten mehr Informationen über das Gegenüber und können leichter Anknüpfungspunkte für Gespräche finden. So wirkt ein Fotobuch übers eigene Haus noch über Jahre hinaus.

So wird es ein tolles Fotobuch – Der rote Faden

Roter-Faden

Bevor das Erinnerungsparadies bei einem Auftrag mit dem Fotografieren anfängt, gibt es erstmal ein ausführliches Gespräch mit dem Kunden. Dabei finden wir heraus, welches Design der Kunde mag, wer die Hauptadressaten sein werden und was das Ziel des Fotobuchs sein soll.

Okay, das hört sich vielleicht zunächst banal an – das sind doch Erinnerungen, was denn sonst? Ja schon, aber: Tatsächlich ist das Identifizieren eines Kernthemas oder eines roten Fadens fast ein Garant dafür, dass das Fotobuch hinterher auch den Erwartungen entspricht und man es gerne durchblättert. Weil es dann eine (vielleicht sogar ganz neue oder überraschende) Geschichte erzählt: über die Tierliebe der Bewohner, über die Lebensfreude der Familie, über die Hobbys des Vaters oder über das künstlerische Geschick der Mutter. Sich über die Hauptaussage(n) eines Buches im Vorfeld Gedanken zu machen, lohnt sich immer. (Auf Neudeutsch heißt das ganze Storytelling, doch Sagen, Mythen, Märchen und Geschichten erzählen die Menschen schon seit Jahrtausenden.)

Natürlich kann man bei einem Fotobuch über den letzten Urlaub einfach von Tag 1 bis Tag 14 jeden Ausflug chronologisch dokumentieren. Auch dann wird das Fotobuch noch einen Wert für diejenigen besitzen, die beim Urlaub dabei waren und sich mithilfe der Fotos an schöne Tage erinnern .

Pfiffiger aber wird es – und dann ist es auch für Freunde oder Verwandte gleich viel interessanter zum Durchblättern – wenn man sich zuvor überlegt, was den Urlaub hauptsächlich geprägt und so einzigartig gemacht hat. Vielleicht waren es die Begegnungen mit Tieren (im Wildreservat, auf der Frühstücksterrasse, im Meer oder gar in der Duschwanne)? Oder das tolle Essen (wenn man denn entsprechend Foodporn betrieben hat)? Vielleicht waren es die Begegnungen mit Menschen oder die unzähligen Sehenswürdigkeiten?

Mit ein bisschen Nachdenken (und Eintauchen in die schönen Erinnerungen) lassen sich zu jeder Reise solche Themen finden. Vielleicht auch bis zu vier oder fünf, dann kann man entsprechende Kapitel bilden. Die thematische Zusammenfassung der Bilder durchbricht die – oft doch etwas langweilige – chronologische Reihenfolge und auf einmal haben auch unangenehme Erlebnisse eine witzige Seite (wie die Kakerlake beim Thema „Begegnungen mit wilden Tieren“…).

So wird es ein tolles Fotobuch – Bildlayout

Layout

Nicht nur die Farbe und evtl. Hintergrund der Seiten hat große Auswirkungen auf die Wirkung des Fotobuchs, sondern auch die Wahl von Format und Ausschnitt der Bilder. Die Fotobuchsoftware erlaubt hier nahezu alle Formate, vom Panorama bis zum extremen Hochformat.
Standardauflösungen von heutigen Digital- und Handykameras sind heute schon so üppig, dass auch großformatige Fotos meist kein Problem darstellen und selbst Ausschnitte noch in attraktiver Größe abgedruckt werden können.

Dies erlaubt das freie Spiel mit Formen und Ansichten. Und am spannendsten wird es, wenn man mit Wechseln arbeitet: Neben der Totalen einer Blumenwiese einige Blüten in Großaufnahme, über die Alpenlandschaft in Panoramagröße die bestiegenen Gipfelkreuze im Hochformat.

Viele Anbieter ermöglichen mit ihrer Software auch das Zuschneiden von Fotos in ganz beliebige Formen, z.B. in Herzform, als Pfeil oder mit Text. Mit diesen Effekten sollte man es nicht übertreiben, aber wenn man sie an einzelnen Stellen ganz gezielt einsetzt, kann man damit eine tolle Wirkung erzielen.

Beispiel einer Fotobuch-Seite

Ähnliches gilt für die Auswahl von Rahmenarten. Effekte, die die Bilder wie eingeklebt, mit Vintage-Rahmen oder illustrierten Seitenrändern wirken lassen, können den Stil eines Fotobuchs wirkungsvoll unterstützen und betonen. Masken ermöglichen zudem, Bildteile auszublenden, entweder mit sanftem Verlauf, wie gewischt oder mit „zerfetztem“ Rahmen. Und zu guter Letzt kann man oft auch noch mit dem Bildeditor farbige Fotos beispielsweise in Schwarzweiß oder Sepia einfärben.

Für ein stimmiges Gesamtbild lohnt es sich, sich im Vorfeld Gedanken über die Zielgruppe und gewünschte Wirkung (edel, fröhlich, zurückhaltend, knallig…) zu machen und die Effekte anschließend entsprechend bewusst einzusetzen.

Tipps fürs Digitalisieren von Fotos – Lass die Fotos Geschichten erzählen

Altes-Foto

Fotos erzählen Geschichte(n) – und das nicht nur durch das Motiv und dessen Umgebung, sondern auch der physische Gegenstand an sich. Ob schwarzweiß oder Farbe, ob mit Rahmen oder ohne, mit Knicken, Gebrauchsspuren und vielleicht handschriftlichen Notizen auf der Rückseite – all das erzählt etwas über die Vergangenheit.

Natürlich kann man mit der Wahl des Bildausschnitts und intensiver digitaler Nachbearbeitung alles daransetzen, die Spuren der Vergangenheit möglichst effektiv zu beseitigen. (Sehr ausführlich beschreibt dieser Spiegel-Artikel die Ursachen und möglichen „Behandlungsmethoden“.)

Doch (nicht nur) die Historikerin in mir plädiert dafür, – gerade wenn es um Bilder der eigenen Biografie geht – den Charme der Vergangenheit nicht völlig auszuradieren. Bei Printabzügen aus den 70ern darf man ruhig nicht nur an Schlaghosen und Riesenkragen die Provenienz erkennen, sondern auch daran, dass Grün und Blau oft ausgeblichen sind. Alten Familienbildern aus den 30er und 40er Jahren darf man ihren typischen Rahmen lassen. Und mancher Riss oder fehlende Ecke zeugt davon, dass das Bild oft hervorgeholt, betrachtet und – ja, geliebt wurde.

Gegen eine sanfte Bearbeitung, wenn z.B. ein Knick direkt durchs Gesicht geht, ist nichts einzuwenden, denn so erhöht man den Informationsgehalt. Aber Spuren der Vergangenheit erkennbar zu lassen, erhöht die Authentizität der Aufnahmen und damit den Erinnerungswert. Es kann sich sogar lohnen, Beschriftungen auf der Rückseite ebenfalls zu digitalisieren – nicht nur wegen der Informationen, sondern weil sie die typische Handschrift des Schreibers wiedergeben und so an eine weitere Person erinnern (vielleicht sogar an die, die gar nicht auf dem Foto zu sehen ist, weil sie hinter der Kamera stand).

Tipps zum Digitalisieren von Fotos – mit der Fotokamera

Fotos-einfach-abfotografieren

Für das Digitalisieren von Fotos mit der Fotokamera braucht man prinzipiell erstmal nicht mehr als einen Tisch (ohne direktes Sonnenlicht) und eine Digitalkamera.
Dabei ist es nicht wichtig, ob es sich um eine Systemkamera oder um eine Kamera mit Wechselobjektiven handelt. Mit beiden kann man in ausreichend guter Qualität Bilder abfotografieren. Entscheidender sind das Licht, die Brennweite und die sonstigen Einstellungen.

  1. Das Licht
    Um eine gleichmäßige Ausleuchtung zu gewährleisten und keine Reflexe auf Hochglanzaufnahmen zu reproduzieren, sollte entweder ein bedeckter Tag oder ein Platz weiter entfernt vom Fenster zum Fotografieren gewählt werden. Fällt das Licht zu hell nur von einer Seite, kann es schon helfen, einen großen weißen Karton auf die andere Seite der Fotos zu stellen, der das Licht reflektiert und so einseitige Schatten minimiert. (Anschaulich wird das z.B. im Pixelz-Blog erklärt.)
  2. Die Brennweite
    Für die Aufnahmen empfiehlt es sich, nicht mit einem extremen Weitwinkel zu arbeiten, da dieser zu den Rändern zu sehr verzerrt. Eine Brennweite um die 50 ist ideal.
  3. Die sonstigen Einstellungen
    Die gewählte Blende spielt für diese Aufnahmen fast keine Rolle, alles zwischen 5 bis 11 sollte passen, bei Freihandaufnahmen empfiehlt sich die größere Blende, um kürzere Belichtungszeiten zu erreichen und Verwackler zu minimieren. In den meisten Fällen wird auch der Automatikmodus hier durchaus akzeptable Ergebnisse liefern.
    Vor allem, wenn man die digitalisierten Fotos nicht unbestimmt archivieren, sondern anschließend weiter verarbeiten will, empfiehlt es sich, das Bildformat auf L zu stellen oder sogar im RAW-Format zu fotografieren. Diese Auflösung stellt sicher, dass man auch mit Ausschnitten und Vergrößerungen gut arbeiten kann.

Wenn viele Fotos zu bearbeiten sind, können ein Stativ mit Galgen und ein Fernauslöser (entweder übers Smartphone oder mit Kabel) die Arbeit erleichtern. Ist die Anzahl aber überschaubar, kann man auch einfach aus der Hand abfotografieren.

Und dann kann es losgehen.:-)

  1. Freihand
    Das Foto sollte den Sucher bzw. das Display voll ausfüllen, besonders die Ränder sollte man bei jeder Aufnahme in den Blick nehmen, um möglichst gerade Kanten zu fotografieren. Hat das Bild einen weißen Rahmen, sollte dieser vollständig aufgenommen, um später frei beschneiden zu können. Bei Abzügen ohne Rahmen spart es spätere Bearbeitungszeit, wenn man schon bei der Aufnahme sicherstellt, dass nichts vom Untergrund aufgenommen wird. Oft bekommt es Fotos auch sehr gut, wenn man schon in diesem Moment das Hauptmotiv in den Fokus rückt und die (nichtssagende) Umgebung weglässt.
  2. Mit Stativ und Galgen
    Hat man die Möglichkeit, die Kamera mithilfe von Stativ und Galgen senkrecht über der Tischplatte zu positionieren, empfiehlt es sich, die passende Position für Fotos oder Albums z.B. mit Klebeband auf dem Tisch zu markieren, damit man nicht immer wieder alles neu ausrichten muss. Der Fotograf Stephan Wiesner hat dazu ein sehr anschauliches Video gemacht.

Gemäß meinen Empfehlungen zur Bildauswahl rate ich dazu, lieber einzelne Fotos und nicht komplette Albumsseiten zu fotografieren. Was man vielleicht bei der Fotografie an Zeit einspart, muss man später bei der Bildbearbeitung zusätzlich investieren, und die Auflösung des einzelnen Bilds ist bei kompletten Seiten zwangsläufig niedriger.
Ob man die Fotos dabei lieber im Album belässt oder daraus entnimmt, hängt individuell von den Gegebenheiten ab, vom Zustand der Bilder, der Anzahl der Aufnahmen und nicht zuletzt davon, ob die Fotos eingeklebt, eingesteckt oder festgetackert sind.

Tipps zum Digitalisieren von Fotos – Grundsätzliches

Altes-Fotoalbum

Bei den Aufträgen für meine Kunden kommt sehr oft der Moment, in dem die alten Fotoalben oder Karton mit losen Fotos hervorgeholt und durchstöbert werden. Ein neues Fotobuch ist ein wunderbarer Anlass, alte Aufnahmen zu digitalisieren und in einen neuen Kontext zu setzen.

Angebote und Möglichkeiten zum Digitalisieren gibt es unzählige: Man kann zum örtlichen Fotogeschäft gehen, einen Onlineanbieter beauftragen, die Fotos selbst im Flachbettscanner einscannen oder abfotografieren – mit der Kamera oder mit dem Smartphone.

Ich stelle hier Vor- und Nachteile der einzelnen Möglichkeiten vor sowie ein paar grundsätzliche Überlegungen, die man – egal, welche Technik man wählt – zuvor anstellen sollte. Dabei beziehen sich meine Erfahrungen ausschließlich auf die Arbeit mit Printabzügen. Mit dem Scannen von Negativen oder Dias habe ich keine Erfahrungen, da ich auch nicht die entsprechende Ausrüstung habe. Da kann ich nur den Gang zum Profi empfehlen.

1. Grundsätzliche Überlegungen

Nimmt man sich das Projekt „Fotodigitalisierung“ vor, ist man häufig zunächst erschlagen von der Fülle der Fotos und dem spontanen Gedanken „ach, das mache ich, wenn ich in Rente bin“. Und das erneute Beiseitepacken der Alben ist in diesem Moment auch völlig in Ordnung. 🙂

Denn zunächst sollte man sich Gedanken machen, welchen Zweck man eigentlich mit der Digitalisierung erreichen möchte. Sollen die Familienmitglieder und deren „Werdegang“ thematisiert werden oder lieber die Feste, die gemeinsam gefeiert wurden? Waren Urlaube immer das Lebenselixir für die Familie? War der Vater besonders stolz auf sein Auto? Sollen die eigenen Kinder mal die Familiengeschichte nachvollziehen können? Hier ist es sinnvoll, verschiedene Stichworte festzulegen, nach denen man die Fotos durchforsten und sortieren möchte. (Welche Stichworte das sind, ist individuell verschieden und hängt stark davon ab, welcher individuelle Wert welchen Fotos zugesprochen wird.)

Und ja, jetzt kommt die Mammutarbeit: Alle Fotos einmal durchsehen und mit den entsprechenden Stichworten kennzeichnen. Ja, das ist vermutlich nicht in ein paar Stunden erledigt. ABER: Die investierten Stunden sind sehr wertvoll. Sie nehmen uns mit auf eine Reise in die Vergangenheit und wecken sehr oft schöne Erinnerungen. Also: Diese Arbeit nicht als lästiges „ich sollte mal“, sondern als freudiges „ich darf nochmal“ angehen.:-)

Mit der Kategorisierung erfolgt zugleich die Entscheidung, welche Fotos digitalisiert werden sollen. (Und dies hat dann direkte Auswirkungen auf den späteren – häufig gar nicht mehr so hohen Arbeitsaufwand.)
Faustregel: Je älter Fotos sind, desto eher empfiehlt es sich, die Auswahl auf die schönste oder typischste Aufnahme einer Situation zu beschränken. Denn mit immer größerem Abstand sinkt die emotionale Bindung und Bedeutung einer Aufnahme und es besteht eher die Gefahr, zu wiederholen und zu langweilen. Deshalb sollte man durchaus Mut zur Lücke haben und nur die schönsten Aufnahmen auswählen oder die Schnappschüsse, die symbolisch für ein Ereignis stehen. Fotos, die zu gar keinem vorher als relevant identifizierten Thema passen, fallen raus. (Es sei denn, es stellt sich beim Betrachten heraus, dass das Motiv einem doch etwas zu sagen hat. Dann gibt es vielleicht noch ein neues Stichwort.:-)

Im Umkehrschluss gilt: Je aktueller ein Ereignis ist, desto mehr Fotos kann man zunächst aufbewahren – vielleicht braucht man gerade diesen Schnappschuss auch nochmal, z.B. für eine Würdigung zum 60. Geburtstag oder für eine Hochzeit.

Ist diese Arbeit erledigt, beginnt die eigentliche Digitalisierung. Und die Vor- und Nachteile der einzelnen Möglichkeiten stelle ich in einem der nächsten Beiträge vor.

So wird es ein gelungenes Fotobuch – Layout

Farbpalette

Fotobücher sind eine tolle Erfindung: Sie sind in Haptik und Gestaltung sowie den Möglichkeiten, verschiedenste Bildformate, Grafiken und sogar längere Texte zu verbinden, dem geklebten Album haushoch überlegen. Und man kann beliebig viele Exemplare derselben Version drucken lassen. Umso wichtiger ist es, dass das Ergebnis auch wirklich gefällt.

Am Beispiel eines Fotobuchs über den letzten Urlaub gibt es heute 9 Tipps rund um ein gelungenes Layout fürs Erinnerungsbuch:

  1. Weniger ist mehr: Es gibt von allen Fotobuchanbietern unzählige Stilvorlagen, Sticker, Emoticons, Hintergrundmuster und Beschneidungsmöglichkeiten für Fotos. Vieles davon ist Geschmackssache, und hier muss jeder das finden, das zu ihm passt. Aber generell gilt, dass es dem Gesamteindruck des fertigen Buches gut tut, wenn nicht zu viele unterschiedliche Gimmicks zum Einsatz kommen.
    Es macht Spaß, mal verschiedene Icons und Rahmenvarianten auszuprobieren, aber wenn man sich für zwei, drei entschieden hat, die einem gut gefallen, sollte man dabei bleiben – beim nächsten Buch kann man ja wieder was Neues ausprobieren.
  2. Farben gezielt einsetzen: Dies gilt auch für die Wahl der Hintergrund-, Schrift- und Rahmenfarbe. Natürlich kann man jede Seite unterschiedlich einfärben, aber das lenkt den Betrachter von den Fotos ab, um die es ja eigentlich geht.
  3. Harmonisch wirkt ein Buch, wenn die Seitenfarbe Ton in Ton eine vorherrschende Farbe der Fotos wie das Blau des Himmels oder das Rot der Ziegeldächer aufgreift.
  4. Elegant wirken graue Hintergrundfarben in allen Schattierungen von hell bis dunkel, die sich auch neutral zu allen Farben der Fotos verhalten.
  5. Schwarze Seiten erinnern an die Fotoalben aus den Anfangsjahren der Fotografie, weiße eher an die 70er und 80er Jahre.
  6. Bei Pastelltönen ist es mitunter schwierig, den richtigen Ton zwischen kitschig und edel zu treffen.
  7. Gut lesbare Schriften wählen: Dies gilt sowohl für den Schrifttyp selbst als auch für die Farbe. Je größer der Kontrast zum Hintergrund, desto besser lesbarer ist die Schrift. Bei schwächeren Kontrasten kann man dies bis zu einem gewissen Grad durch größere Buchstaben oder eine klarere Schrift, evtl. gefettet, kompensieren.
    Und auch Schriften unterliegen Moden. Während vor ein paar Jahren z.B. Handschriften wie

    sehr beliebt und häufig zu finden waren, geht der Trend nun schon seit einiger Zeit zu Schriften, die an die Typografie der 50er Jahre erinnern, wie die
    Aber aus welchem Jahr ein Fotobuch stammt, sollte man eh entsprechend vermerken. Und so kommen wir zu Punkt
  8. Sinnvoll beschriften: Auch wenn jetzt noch jeder Urlaubstag glasklar in der Erinnerung ist – die Erfahrung lehrt, dass sich das irgendwann ändert. Und dann ist es hilfreich, nicht nur Jahr und Ziel auf dem Titel zu vermerken, sondern auch im Innenteil mit Bildunterschriften oder gar kurzen Anmerkungen zu arbeiten, um der Erinnerung später auf die Sprünge helfen zu können, vor welchem Schloss damals dieser süße Hund mit den Kindern gespielt hat oder auf welchem Gipfel man fast ins Beatmungszelt gemusst hätte.
  9. Das passende Buchformat wählen: Eigentlich müsste dieser Punkt als erstes stehen, denn tatsächlich ist das in der Regel die allererste Entscheidung, die man treffen muss.
    Hoch- oder Querformat oder doch lieber quadratisch? Soll das Bildbandgröße haben oder klein und handlich im Regal verschwinden? Bei der Entscheidung kann folgendes helfen: Sollen auch wirklich großformatige Bilder abgedruckt werden? Dann scheidet klein und handlich aus. Sollen es eher kleine Erinnerungsanker sein und sind es auch nicht allzu viele Fotos, kann ein kleines Buch die Lösung sein, da viele Anbieter 24 Seiten als Mindeststärke des Buches fordern. Das Hochformat ist generell etwas variabler als das Querformat, was Bildgrößen und Seitenaufteilung angeht. Der Preis für den Druck berechnet sich immer individuell aus dem Format und der Anzahl der Seitenzahlen.

So wird es ein gelungenes Fotobuch – Bildauswahl

Bergpanorama

Fotobücher sind eine tolle Erfindung: Sie sind in Haptik und Gestaltung sowie den Möglichkeiten, verschiedenste Bildformate, Grafiken und sogar längere Texte zu verbinden, dem geklebten Album haushoch überlegen. Und man kann beliebig viele Exemplare derselben Version drucken lassen. Umso wichtiger ist es, dass das Ergebnis auch wirklich gefällt.

Am Beispiel eines Fotobuchs über den letzten Urlaub gibt es heute 7 Tipps rund um die gelungene Bildauswahl fürs Erinnerungsbuch:

  1. Weniger ist mehr: Gerade bei der Dokumentation des letzten Urlaubs ist es verführerisch, einfach den kompletten Bilderordner auszuwählen und die Software machen zu lassen – in wenigen Sekunden ist ein komplettes Buch gefüllt. Doch lohnt es sich, hier Zeit zu investieren, und im Vorfeld die schönsten Aufnahmen auszuwählen oder nur die Schnappschüsse, die symbolisch für das gesamte Gefühl des Urlaubs stehen.
  2. Toller Nebeneffekt dieser Vorarbeit: Durch die intensive Beschäftigung und Nachbereitung ist der Urlaub im Gedächtnis erneut sehr präsent. Im besten Fall wird der Erholungseffekt verlängert, wenn man nochmals die schönen Erlebnisse Revue passieren lässt. Also: Diese Arbeit nicht als lästiges „ich sollte mal“, sondern als freudiges „ich darf nochmal“ angehen.:-)
  3. Pars pro Toto: Generell empfiehlt es sich, die eigenen Fotos von Zeit zu Zeit auszumisten (auch wenn es okay ist, verschiedene Perpektiven desselben Motivs aufzuheben, um sie digital zu archivieren). Aber im Fotobuch genügt häufig eine, die schönste oder typischste Aufnahme einer Situation als Erinnerungsanker.
  4. Die Ausnahme von Regel 3: Das Highlight des Urlaubs darf und soll gerne mehr Raum einnehmen. So werden die positiven Gefühle, die man mit diesem Ereignis verbindet, verstärkt und es bekommt im Buch und in der Erinnerung genau den Platz, den es verdient hat.
  5. Abwechslung tut gut: Der Wechsel zwischen ausführlicher Dokumentation und raschem Bildwechsel erhöht den Spaß beim späteren Durchblättern.
  6. Details und Totalen wechseln: Die Spannung zwischen ganz nah und Überblick belebt jedes Fotobuch. Das Auge kann mal in der Weite spazieren gehen, mal sich mit Feinheiten beschäftigen. Das wird unterstützt durch
  7. Größe der Bilder variieren: Verschiedene Bildgrößen sollte man nicht nur durch Hoch- und Querformat bestimmen lassen. Die vielen Bearbeitungsmöglichkeiten der Bilder laden dazu ein, mit Ausschnitt und Format (gerne auch mal besonders schmal oder als Panoramamotiv) zu spielen. Die Auflösung der meisten heutigen (Handy)Kameras gibt es heute her, dass auch Ausschnitte noch recht groß veröffentlicht werden können.

Tipps zum Digitalisieren von Fotos – mit dem Smartphone

Smartphone-vs.-Kamera

Kann man Papierabzüge von Fotos auch mit dem Smartphone digitalisieren? Man kann. Die heutigen Kameras sind heute oft schon von erstaunlicher Qualität –  und tatsächlich das allereinfachste ist es, die Fotos mit dem Handy abzufotografieren.

Wenn man dann noch eine (einfache) Bildbearbeitungssoftware nutzt (z.B. Gimp oder – noch einfacher – IrfanView), um den Bildausschnitt anzupassen, muss man auch nicht allzu exakt sein beim Fokussieren. Ich habe mal dieselben sechs alten Papierabzüge (aufgenommen mit einer Kompaktkamera in den 80ern, von der ich noch nicht mal mehr die Marke, geschweige denn das Modell weiß) mit verschiedenen Apps und Kameras aufgenommen. In der zweiten Spalte von rechts sehr Ihr die Aufnahmen mit der Handykamera. Sie sind in der Größe akzeptabel, in der Detailtiefe ausreichend und in der Farbwiedergabe recht passabel.

Hier sieht man den verbliebenen Lichtreflex von der Aufnahme. Und die Bildmitte ist in Originalgröße sehr pixelig.

Ganz links habe ich die PhotoScan-App von Google ausprobiert – und ich war vom Handling wie vom Ergebnis recht enttäuscht. Die App arbeitet immer mit dem handyeigenen Blitz und muss deshalb – um Reflexionen zu vermeiden – fünf Bilder machen: Eins zentral und vier in jeder Ecke. Wenn man sich etwas an den Ablauf gewöhnt hat, funktioniert das zwar ganz flüssig (dauert aber natürlich immer noch länger als nur einmal Abdrücken) und das Ergebnis hat mich nicht überzeugt, es waren manchmal trotzdem noch die Lichtreflexe zu sehen und manche Bilder waren sehr pixelig. Die finale Dateigröße liegt bei 2000 px Breite. Das ist zwar nicht nichts, aber auch nicht für Großaufnahmen geeignet. Wenn man in den Printabzug hineinzoomen möchte, hat die App oft Probleme mit der Wiedergabe der Farben. Dann muss der Bildausschnitt mit der (möglichst hellen) Fläche darunter gewählt werden, was natürlich zulasten der Detailtiefe geht. Insgesamt hat es mich nicht überzeugt.

Die zweite Spalte von links zeigt Fotos mit der App Quisquee Photo Scan and Editor, und zwar im Scan-Modus (es steht auch der Fotomodus zur Wahl, aber dort sind die anschließenden Bearbeitungsmöglichkeiten etwas verwirrend). Die Benutzerführung und der Arbeitsablauf sind etwas intuitiver als bei der Google-App und es wird auch nur eine Aufnahme gemacht. Allerdings war dabei die enorme Verzögerung zwischen Auslösung und Festhalten des Motivs störend, ich hatte öfter das Gefühl, verwackelt zu haben. Dies liegt aber daran, dass die App die Aufnahmen zunächst sehr weichzeichnet und anschließend im „Enhance“-Modus wieder schärfer zu zeichnen (was meiner Meinung nach zu Lasten der Bildqualität geht). Die finalen Bilder haben nur eine Auflösung von 1000 px Breite, was definitiv zu wenig ist für eine flexible weitere Bearbeitung. Deshalb konnte auch diese App mich leider nicht überzeugen.

Fazit: Wenn Ihr keine Digitalkamera zum Abfotografieren zur Hand habt (Vergleichsfotos in der ganz rechten Spalte), ist man mit der handyeigenen Kamera und einer einfachen Bildbearbeitungssoftware gut bedient. Spezielle Apps führen nicht zwangsläufig zu einem besseren Ergebnis.

Google PhotoScan

Quisquee Photo Scan and Editor

Handykamera Samsung A50

Fotokamera (Nikon 5200d)
































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