Im letzten Blog Tag der offenen Tür II habe ich zuletzt den roten Faden in meinem Arbeitszimmer gezeigt: Postkarten, Kalenderblätter und sonstige Sprüche, die mir aufhebenswert erschienen. Da diese Sprüche hinter Glas gerahmt sind, kommt hier eine besondere Herausforderung dazu, auf die ich häufig bei Haus-Fotoshootings stoße: spiegelnde Oberflächen, seien es Kaminfenster, verglaste Bilder oder Hochglanzmöbel. Wer ganz genau hinschaut, erkennt meine Silhouette in beiden Bildern.
Auch wenn es Tricks gibt (seitlich hinstellen, Polarisationsfilter verwenden oder dunkle Kleidung tragen), lässt sich die Spiegelung nicht immer ganz vermeiden. Ich habe auch schon Bilder abgehängt und in einem anderen Raum ohne Fenster fotografiert. Und manchmal kann man auch nachträglich mit der Bildbearbeitung noch was kaschieren.
So, das war der #Einblick in mein Arbeitszimmer und meine Arbeitsweisen. Wer noch mehr wissen oder mich live erleben möchte, wie ich Haus, Wohnung oder Garten ins rechte Licht rücke, kontaktiert mich einfach über Facebook oder per E-Mail.
Ach so… Falls Ihr noch wissen wollt, was es mit dem seltsamen Arrangement auf dem Sofa auf sich hat: Das ist mein portables Mini-Fotostudio für Kleinobjekte, in diesem Fall Illustrationsbilder für die Webseite von Natalie Kitterer, www.loesungsraeume.eu.:-)
Nach dem Fotografieren der Totalen gehe ich systematisch durch den Raum und fotografiere Ensembles und Details. So gibt es in meinem Arbeitszimmer eine Ecke mit vielen Fotos, Eintrittskarten und anderen Erinnerungsstücken.
Denn es sind die individuellen und einzigartigen Erinnerungsstücke, die die #Persönlichkeit eines Raums oder eines ganzen Hauses ausmachen. Zu manchen erzählen mir die Bewohner dann eine Geschichte, die ebenfalls im Fotobuch festgehalten wird.
Die Marionetten zum Beispiel habe ich während meiner Schulzeit in einer AG mit einer sehr engagierten und begeisterungsfähigen Lehrerin gemacht und anschließend recht anspruchsvolle Stücke wie Faust oder den Sommernachtstraum aufgeführt.
Beim Rundgang durch ein Zimmer versuche ich, wirklich alles zu fotografieren. Denn manchmal ergeben sich erst nach dem zweiten oder dritten Raum Zusammenhänge oder der rote Faden, der jedes Haus seine eigene Geschichte erzählen lässt. Das können zum Beispiel Hobbys, Reisen oder Sammelleidenschaften sein. Oder – wie bei mir – motivierende Sprüche oder Lebensweisenheiten, wenn’s mal hakt..:-)
Das Erinnerungsparadies öffnet virtuell seine Tür und gibt einen kleinen Einblick in seine Arbeitsweise und sein Arbeitszimmer. Jeden Morgen darf ich durch diese Tür gehen mit vielen inspirierenden und gute-Laune-machenden Wörtern. Mein aktueller Liebling? #Frühlingserwachen.
Wenn ich bei einem Kunden einen Wohnraum fotografiere, mache ich als erstes #Fotosaus allen Ecken (in der Regel sind das vier, aber manchmal haben Architektenhäuser ja auch eine ungewöhnliche #Raumgestaltung…). Dabei gibt es immer zwei typische Blickwinkel: der erste ist der, der den Bewohnern vertraut ist, zum Beispiel auf dem Weg zur Tür oder zum Fenster und zurück. In meinem Arbeitszimmer sieht das so aus:
Der zweite Blickwinkel ist der, der unbekannt oder zumindest ungewohnt ist, weil man diese Ecke fast nie betritt und sich noch weniger dann umdreht und in den Raum reinschaut. Diese Perspektiven lösen oft einen Überraschungseffekt aus. In meinem Arbeitszimmer sieht das so aus:
Wie es dann mit dem Fotografieren weitergeht, erfahrt Ihr im Beitrag Tag der offenen Tür II.
Heute war ich mal wieder draußen (der erste Schnee dieses Winters ist gefallen), um meine Behauptung, dass Winterzeit Fotozeit ist, zu untermauern. Und ja, der Schnee ist ein Zauberer! Für Fotografen ist die geschlossene Schneedecke ein Geschenk, um verschiedene Einstellungen, Blenden und Belichtungen auszuprobieren. Es gibt nicht so viele Farben, die ablenken, und der Schnee reflektiert gut das Licht, sodass auch im Schatten spannende Aufnahmen möglich sind. Die tiefstehende Sonne ermöglicht reizvolle Gegenlichtaufnahmen. Hier ein paar Beispiele meiner heutigen Ausbeute (gemacht habe ich 400 Aufnahmen, die erste Sichtung haben 250 überstanden und davon werde ich vielleicht 10 für verschiedene Projekte tatsächlich verwenden). Hier und heute geht es um Erfahrungen mit Belichtungszeit und Wahl des Standorts für das Foto:
Für das Digitalisieren von Fotos mit der Fotokamera braucht man prinzipiell erstmal nicht mehr als einen Tisch (ohne direktes Sonnenlicht) und eine Digitalkamera. Dabei ist es nicht wichtig, ob es sich um eine Systemkamera oder um eine Kamera mit Wechselobjektiven handelt. Mit beiden kann man in ausreichend guter Qualität Bilder abfotografieren. Entscheidender sind das Licht, die Brennweite und die sonstigen Einstellungen.
Das Licht Um eine gleichmäßige Ausleuchtung zu gewährleisten und keine Reflexe auf Hochglanzaufnahmen zu reproduzieren, sollte entweder ein bedeckter Tag oder ein Platz weiter entfernt vom Fenster zum Fotografieren gewählt werden. Fällt das Licht zu hell nur von einer Seite, kann es schon helfen, einen großen weißen Karton auf die andere Seite der Fotos zu stellen, der das Licht reflektiert und so einseitige Schatten minimiert. (Anschaulich wird das z.B. im Pixelz-Blog erklärt.)
Die Brennweite Für die Aufnahmen empfiehlt es sich, nicht mit einem extremen Weitwinkel zu arbeiten, da dieser zu den Rändern zu sehr verzerrt. Eine Brennweite um die 50 ist ideal.
Die sonstigen Einstellungen Die gewählte Blende spielt für diese Aufnahmen fast keine Rolle, alles zwischen 5 bis 11 sollte passen, bei Freihandaufnahmen empfiehlt sich die größere Blende, um kürzere Belichtungszeiten zu erreichen und Verwackler zu minimieren. In den meisten Fällen wird auch der Automatikmodus hier durchaus akzeptable Ergebnisse liefern. Vor allem, wenn man die digitalisierten Fotos nicht unbestimmt archivieren, sondern anschließend weiter verarbeiten will, empfiehlt es sich, das Bildformat auf L zu stellen oder sogar im RAW-Format zu fotografieren. Diese Auflösung stellt sicher, dass man auch mit Ausschnitten und Vergrößerungen gut arbeiten kann.
Wenn viele Fotos zu bearbeiten sind, können ein Stativ mit Galgen und ein Fernauslöser (entweder übers Smartphone oder mit Kabel) die Arbeit erleichtern. Ist die Anzahl aber überschaubar, kann man auch einfach aus der Hand abfotografieren.
Und dann kann es losgehen.:-)
Freihand Das Foto sollte den Sucher bzw. das Display voll ausfüllen, besonders die Ränder sollte man bei jeder Aufnahme in den Blick nehmen, um möglichst gerade Kanten zu fotografieren. Hat das Bild einen weißen Rahmen, sollte dieser vollständig aufgenommen, um später frei beschneiden zu können. Bei Abzügen ohne Rahmen spart es spätere Bearbeitungszeit, wenn man schon bei der Aufnahme sicherstellt, dass nichts vom Untergrund aufgenommen wird. Oft bekommt es Fotos auch sehr gut, wenn man schon in diesem Moment das Hauptmotiv in den Fokus rückt und die (nichtssagende) Umgebung weglässt.
Mit Stativ und Galgen Hat man die Möglichkeit, die Kamera mithilfe von Stativ und Galgen senkrecht über der Tischplatte zu positionieren, empfiehlt es sich, die passende Position für Fotos oder Albums z.B. mit Klebeband auf dem Tisch zu markieren, damit man nicht immer wieder alles neu ausrichten muss. Der Fotograf Stephan Wiesner hat dazu ein sehr anschauliches Video gemacht.
Gemäß meinen Empfehlungen zur Bildauswahl rate ich dazu, lieber einzelne Fotos und nicht komplette Albumsseiten zu fotografieren. Was man vielleicht bei der Fotografie an Zeit einspart, muss man später bei der Bildbearbeitung zusätzlich investieren, und die Auflösung des einzelnen Bilds ist bei kompletten Seiten zwangsläufig niedriger. Ob man die Fotos dabei lieber im Album belässt oder daraus entnimmt, hängt individuell von den Gegebenheiten ab, vom Zustand der Bilder, der Anzahl der Aufnahmen und nicht zuletzt davon, ob die Fotos eingeklebt, eingesteckt oder festgetackert sind.
Schnee und Raureif sind Zauberer, die Pflanzen, Bäume, Häuser, ja, komplette Landschaften in etwas völlig Neues verwandeln. Die Lichtverhältnisse sind weicher und sanfter als im Sommer. Hier meine sieben Gründe für ausgedehnte Fotosessions bei Minusgraden:
Vor allem Raureif schafft zusätzliche Kontraste auf den Motiven, die einen besonderen Reiz ausmachen. Ein „langweiliges“ Pflanzenblatt wird durch einen weißgezackten Rand auf einmal interessant und erhält neue Tiefe.
Keine Frage, die Farbpalette im Winter ist eingeschränkter als im Sommer. Aber gerade macht den Reiz bei minimalistischen Motiven aus oder hebt vorhandene Farben besonders hervor. Die letzte Roseblüte im Winter erhält mehr Aufmerksamkeit als ein ganzer Zweig im Sommer.
Die tiefstehende Sonne ermöglicht viel Spiel mit Licht und Schatten und spannende Gegenlichtaufnahmen.
Eine verschneite Landschaft reflektiert bei bedecktem Himmel viel mehr Licht, so dass man mit sehr kurzen Belichtungszeiten und kleiner Blende arbeiten kann.
Auch verblasste Blütenstände oder getrocknete Blätter haben ihren Reiz. Die Natur in unseren Breiten lebt uns den Wechsel aus üppigem Überfluss und Kargheit, aus prallem Leben und Ruhephasen vor – und gerade das macht den Fluss des Lebens aus.
Zäune, Pfähle, Äste, die Gartendeko – ach, einfach alles sieht so niedlich aus, wenn es weiße Kappen aufhat. Das sind Motive, die mich immer schmunzeln lassen. Und davon kann es gar nicht genug in dieser Welt geben.
Last, but not least: Für grandiose Aufnahmen bei Sonnenaufgang muss man im Winter bei weitem nicht so früh aufstehen wie im Sommer.:-)))
Kann man Papierabzüge von Fotos auch mit dem Smartphone digitalisieren? Man kann. Die heutigen Kameras sind heute oft schon von erstaunlicher Qualität – und tatsächlich das allereinfachste ist es, die Fotos mit dem Handy abzufotografieren.
Wenn man dann noch eine (einfache) Bildbearbeitungssoftware nutzt (z.B. Gimp oder – noch einfacher – IrfanView), um den Bildausschnitt anzupassen, muss man auch nicht allzu exakt sein beim Fokussieren. Ich habe mal dieselben sechs alten Papierabzüge (aufgenommen mit einer Kompaktkamera in den 80ern, von der ich noch nicht mal mehr die Marke, geschweige denn das Modell weiß) mit verschiedenen Apps und Kameras aufgenommen. In der zweiten Spalte von rechts sehr Ihr die Aufnahmen mit der Handykamera. Sie sind in der Größe akzeptabel, in der Detailtiefe ausreichend und in der Farbwiedergabe recht passabel.
Ganz links habe ich die PhotoScan-App von Google ausprobiert – und ich war vom Handling wie vom Ergebnis recht enttäuscht. Die App arbeitet immer mit dem handyeigenen Blitz und muss deshalb – um Reflexionen zu vermeiden – fünf Bilder machen: Eins zentral und vier in jeder Ecke. Wenn man sich etwas an den Ablauf gewöhnt hat, funktioniert das zwar ganz flüssig (dauert aber natürlich immer noch länger als nur einmal Abdrücken) und das Ergebnis hat mich nicht überzeugt, es waren manchmal trotzdem noch die Lichtreflexe zu sehen und manche Bilder waren sehr pixelig. Die finale Dateigröße liegt bei 2000 px Breite. Das ist zwar nicht nichts, aber auch nicht für Großaufnahmen geeignet. Wenn man in den Printabzug hineinzoomen möchte, hat die App oft Probleme mit der Wiedergabe der Farben. Dann muss der Bildausschnitt mit der (möglichst hellen) Fläche darunter gewählt werden, was natürlich zulasten der Detailtiefe geht. Insgesamt hat es mich nicht überzeugt.
Die zweite Spalte von links zeigt Fotos mit der App Quisquee Photo Scan and Editor, und zwar im Scan-Modus (es steht auch der Fotomodus zur Wahl, aber dort sind die anschließenden Bearbeitungsmöglichkeiten etwas verwirrend). Die Benutzerführung und der Arbeitsablauf sind etwas intuitiver als bei der Google-App und es wird auch nur eine Aufnahme gemacht. Allerdings war dabei die enorme Verzögerung zwischen Auslösung und Festhalten des Motivs störend, ich hatte öfter das Gefühl, verwackelt zu haben. Dies liegt aber daran, dass die App die Aufnahmen zunächst sehr weichzeichnet und anschließend im „Enhance“-Modus wieder schärfer zu zeichnen (was meiner Meinung nach zu Lasten der Bildqualität geht). Die finalen Bilder haben nur eine Auflösung von 1000 px Breite, was definitiv zu wenig ist für eine flexible weitere Bearbeitung. Deshalb konnte auch diese App mich leider nicht überzeugen.
Fazit: Wenn Ihr keine Digitalkamera zum Abfotografieren zur Hand habt (Vergleichsfotos in der ganz rechten Spalte), ist man mit der handyeigenen Kamera und einer einfachen Bildbearbeitungssoftware gut bedient. Spezielle Apps führen nicht zwangsläufig zu einem besseren Ergebnis.
„Reichen denn die Lichtverhältnisse im Winter aus, um ein attraktives Fotobuch von unserem Haus zu machen?“ werden ich immer wieder von Kunden gefragt. Und die Antwort ist eindeutig: Ja. Selbst in alten Häusern mit sehr kleinen Fenstern ist es an extem trüben Tagen möglich, ansprechende Fotos zu erstellen. Dann bringe ich nämlich einfach meine eigene Beleuchtung mit. 🙂
Aber das ist wirklich die Ausnahme. In der Regel reichen das Tageslicht, die vorhandenen Lampen und sonstigen Lichtquellen wie Kerzen oder ein Kamin aus, um mit Stativ und entsprechender Belichtungszeit gelungene Innenaufnahmen zu machen.
Es kann sogar besonders angebracht sein, an einem etwas bewölkteren Tag zu fotografieren, etwa um das Lichtdesign eines Raumes besser zur Geltung zu bringen. Und ein flackernder Kamin verbreitet direkt gemütliche Stimmung. Auch ein Garten hat im Winter seine Reize, man muss sie nur erkennen und in Szene setzen – also das so genannte fotografische Auge nutzen.
Zudem besitzen viele Kunden durchaus Fotos von ihrem Garten in voller Blütenpracht. Diese werden dann problemlos in das Fotobuch eingebunden und ergeben, zusammen mit den aktuellen Aufnahmen, ein rundes Gesamtbild des eigenen Zuhauses.