Tipps zum Digitalisieren von Fotos – Grundsätzliches

Altes-Fotoalbum

Bei den Aufträgen für meine Kunden kommt sehr oft der Moment, in dem die alten Fotoalben oder Karton mit losen Fotos hervorgeholt und durchstöbert werden. Ein neues Fotobuch ist ein wunderbarer Anlass, alte Aufnahmen zu digitalisieren und in einen neuen Kontext zu setzen.

Angebote und Möglichkeiten zum Digitalisieren gibt es unzählige: Man kann zum örtlichen Fotogeschäft gehen, einen Onlineanbieter beauftragen, die Fotos selbst im Flachbettscanner einscannen oder abfotografieren – mit der Kamera oder mit dem Smartphone.

Ich stelle hier Vor- und Nachteile der einzelnen Möglichkeiten vor sowie ein paar grundsätzliche Überlegungen, die man – egal, welche Technik man wählt – zuvor anstellen sollte. Dabei beziehen sich meine Erfahrungen ausschließlich auf die Arbeit mit Printabzügen. Mit dem Scannen von Negativen oder Dias habe ich keine Erfahrungen, da ich auch nicht die entsprechende Ausrüstung habe. Da kann ich nur den Gang zum Profi empfehlen.

1. Grundsätzliche Überlegungen

Nimmt man sich das Projekt „Fotodigitalisierung“ vor, ist man häufig zunächst erschlagen von der Fülle der Fotos und dem spontanen Gedanken „ach, das mache ich, wenn ich in Rente bin“. Und das erneute Beiseitepacken der Alben ist in diesem Moment auch völlig in Ordnung. 🙂

Denn zunächst sollte man sich Gedanken machen, welchen Zweck man eigentlich mit der Digitalisierung erreichen möchte. Sollen die Familienmitglieder und deren „Werdegang“ thematisiert werden oder lieber die Feste, die gemeinsam gefeiert wurden? Waren Urlaube immer das Lebenselixir für die Familie? War der Vater besonders stolz auf sein Auto? Sollen die eigenen Kinder mal die Familiengeschichte nachvollziehen können? Hier ist es sinnvoll, verschiedene Stichworte festzulegen, nach denen man die Fotos durchforsten und sortieren möchte. (Welche Stichworte das sind, ist individuell verschieden und hängt stark davon ab, welcher individuelle Wert welchen Fotos zugesprochen wird.)

Und ja, jetzt kommt die Mammutarbeit: Alle Fotos einmal durchsehen und mit den entsprechenden Stichworten kennzeichnen. Ja, das ist vermutlich nicht in ein paar Stunden erledigt. ABER: Die investierten Stunden sind sehr wertvoll. Sie nehmen uns mit auf eine Reise in die Vergangenheit und wecken sehr oft schöne Erinnerungen. Also: Diese Arbeit nicht als lästiges „ich sollte mal“, sondern als freudiges „ich darf nochmal“ angehen.:-)

Mit der Kategorisierung erfolgt zugleich die Entscheidung, welche Fotos digitalisiert werden sollen. (Und dies hat dann direkte Auswirkungen auf den späteren – häufig gar nicht mehr so hohen Arbeitsaufwand.)
Faustregel: Je älter Fotos sind, desto eher empfiehlt es sich, die Auswahl auf die schönste oder typischste Aufnahme einer Situation zu beschränken. Denn mit immer größerem Abstand sinkt die emotionale Bindung und Bedeutung einer Aufnahme und es besteht eher die Gefahr, zu wiederholen und zu langweilen. Deshalb sollte man durchaus Mut zur Lücke haben und nur die schönsten Aufnahmen auswählen oder die Schnappschüsse, die symbolisch für ein Ereignis stehen. Fotos, die zu gar keinem vorher als relevant identifizierten Thema passen, fallen raus. (Es sei denn, es stellt sich beim Betrachten heraus, dass das Motiv einem doch etwas zu sagen hat. Dann gibt es vielleicht noch ein neues Stichwort.:-)

Im Umkehrschluss gilt: Je aktueller ein Ereignis ist, desto mehr Fotos kann man zunächst aufbewahren – vielleicht braucht man gerade diesen Schnappschuss auch nochmal, z.B. für eine Würdigung zum 60. Geburtstag oder für eine Hochzeit.

Ist diese Arbeit erledigt, beginnt die eigentliche Digitalisierung. Und die Vor- und Nachteile der einzelnen Möglichkeiten stelle ich in einem der nächsten Beiträge vor.

So wird es ein gelungenes Fotobuch – Layout

Farbpalette

Fotobücher sind eine tolle Erfindung: Sie sind in Haptik und Gestaltung sowie den Möglichkeiten, verschiedenste Bildformate, Grafiken und sogar längere Texte zu verbinden, dem geklebten Album haushoch überlegen. Und man kann beliebig viele Exemplare derselben Version drucken lassen. Umso wichtiger ist es, dass das Ergebnis auch wirklich gefällt.

Am Beispiel eines Fotobuchs über den letzten Urlaub gibt es heute 9 Tipps rund um ein gelungenes Layout fürs Erinnerungsbuch:

  1. Weniger ist mehr: Es gibt von allen Fotobuchanbietern unzählige Stilvorlagen, Sticker, Emoticons, Hintergrundmuster und Beschneidungsmöglichkeiten für Fotos. Vieles davon ist Geschmackssache, und hier muss jeder das finden, das zu ihm passt. Aber generell gilt, dass es dem Gesamteindruck des fertigen Buches gut tut, wenn nicht zu viele unterschiedliche Gimmicks zum Einsatz kommen.
    Es macht Spaß, mal verschiedene Icons und Rahmenvarianten auszuprobieren, aber wenn man sich für zwei, drei entschieden hat, die einem gut gefallen, sollte man dabei bleiben – beim nächsten Buch kann man ja wieder was Neues ausprobieren.
  2. Farben gezielt einsetzen: Dies gilt auch für die Wahl der Hintergrund-, Schrift- und Rahmenfarbe. Natürlich kann man jede Seite unterschiedlich einfärben, aber das lenkt den Betrachter von den Fotos ab, um die es ja eigentlich geht.
  3. Harmonisch wirkt ein Buch, wenn die Seitenfarbe Ton in Ton eine vorherrschende Farbe der Fotos wie das Blau des Himmels oder das Rot der Ziegeldächer aufgreift.
  4. Elegant wirken graue Hintergrundfarben in allen Schattierungen von hell bis dunkel, die sich auch neutral zu allen Farben der Fotos verhalten.
  5. Schwarze Seiten erinnern an die Fotoalben aus den Anfangsjahren der Fotografie, weiße eher an die 70er und 80er Jahre.
  6. Bei Pastelltönen ist es mitunter schwierig, den richtigen Ton zwischen kitschig und edel zu treffen.
  7. Gut lesbare Schriften wählen: Dies gilt sowohl für den Schrifttyp selbst als auch für die Farbe. Je größer der Kontrast zum Hintergrund, desto besser lesbarer ist die Schrift. Bei schwächeren Kontrasten kann man dies bis zu einem gewissen Grad durch größere Buchstaben oder eine klarere Schrift, evtl. gefettet, kompensieren.
    Und auch Schriften unterliegen Moden. Während vor ein paar Jahren z.B. Handschriften wie

    sehr beliebt und häufig zu finden waren, geht der Trend nun schon seit einiger Zeit zu Schriften, die an die Typografie der 50er Jahre erinnern, wie die
    Aber aus welchem Jahr ein Fotobuch stammt, sollte man eh entsprechend vermerken. Und so kommen wir zu Punkt
  8. Sinnvoll beschriften: Auch wenn jetzt noch jeder Urlaubstag glasklar in der Erinnerung ist – die Erfahrung lehrt, dass sich das irgendwann ändert. Und dann ist es hilfreich, nicht nur Jahr und Ziel auf dem Titel zu vermerken, sondern auch im Innenteil mit Bildunterschriften oder gar kurzen Anmerkungen zu arbeiten, um der Erinnerung später auf die Sprünge helfen zu können, vor welchem Schloss damals dieser süße Hund mit den Kindern gespielt hat oder auf welchem Gipfel man fast ins Beatmungszelt gemusst hätte.
  9. Das passende Buchformat wählen: Eigentlich müsste dieser Punkt als erstes stehen, denn tatsächlich ist das in der Regel die allererste Entscheidung, die man treffen muss.
    Hoch- oder Querformat oder doch lieber quadratisch? Soll das Bildbandgröße haben oder klein und handlich im Regal verschwinden? Bei der Entscheidung kann folgendes helfen: Sollen auch wirklich großformatige Bilder abgedruckt werden? Dann scheidet klein und handlich aus. Sollen es eher kleine Erinnerungsanker sein und sind es auch nicht allzu viele Fotos, kann ein kleines Buch die Lösung sein, da viele Anbieter 24 Seiten als Mindeststärke des Buches fordern. Das Hochformat ist generell etwas variabler als das Querformat, was Bildgrößen und Seitenaufteilung angeht. Der Preis für den Druck berechnet sich immer individuell aus dem Format und der Anzahl der Seitenzahlen.

So wird es ein gelungenes Fotobuch – Bildauswahl

Bergpanorama

Fotobücher sind eine tolle Erfindung: Sie sind in Haptik und Gestaltung sowie den Möglichkeiten, verschiedenste Bildformate, Grafiken und sogar längere Texte zu verbinden, dem geklebten Album haushoch überlegen. Und man kann beliebig viele Exemplare derselben Version drucken lassen. Umso wichtiger ist es, dass das Ergebnis auch wirklich gefällt.

Am Beispiel eines Fotobuchs über den letzten Urlaub gibt es heute 7 Tipps rund um die gelungene Bildauswahl fürs Erinnerungsbuch:

  1. Weniger ist mehr: Gerade bei der Dokumentation des letzten Urlaubs ist es verführerisch, einfach den kompletten Bilderordner auszuwählen und die Software machen zu lassen – in wenigen Sekunden ist ein komplettes Buch gefüllt. Doch lohnt es sich, hier Zeit zu investieren, und im Vorfeld die schönsten Aufnahmen auszuwählen oder nur die Schnappschüsse, die symbolisch für das gesamte Gefühl des Urlaubs stehen.
  2. Toller Nebeneffekt dieser Vorarbeit: Durch die intensive Beschäftigung und Nachbereitung ist der Urlaub im Gedächtnis erneut sehr präsent. Im besten Fall wird der Erholungseffekt verlängert, wenn man nochmals die schönen Erlebnisse Revue passieren lässt. Also: Diese Arbeit nicht als lästiges „ich sollte mal“, sondern als freudiges „ich darf nochmal“ angehen.:-)
  3. Pars pro Toto: Generell empfiehlt es sich, die eigenen Fotos von Zeit zu Zeit auszumisten (auch wenn es okay ist, verschiedene Perpektiven desselben Motivs aufzuheben, um sie digital zu archivieren). Aber im Fotobuch genügt häufig eine, die schönste oder typischste Aufnahme einer Situation als Erinnerungsanker.
  4. Die Ausnahme von Regel 3: Das Highlight des Urlaubs darf und soll gerne mehr Raum einnehmen. So werden die positiven Gefühle, die man mit diesem Ereignis verbindet, verstärkt und es bekommt im Buch und in der Erinnerung genau den Platz, den es verdient hat.
  5. Abwechslung tut gut: Der Wechsel zwischen ausführlicher Dokumentation und raschem Bildwechsel erhöht den Spaß beim späteren Durchblättern.
  6. Details und Totalen wechseln: Die Spannung zwischen ganz nah und Überblick belebt jedes Fotobuch. Das Auge kann mal in der Weite spazieren gehen, mal sich mit Feinheiten beschäftigen. Das wird unterstützt durch
  7. Größe der Bilder variieren: Verschiedene Bildgrößen sollte man nicht nur durch Hoch- und Querformat bestimmen lassen. Die vielen Bearbeitungsmöglichkeiten der Bilder laden dazu ein, mit Ausschnitt und Format (gerne auch mal besonders schmal oder als Panoramamotiv) zu spielen. Die Auflösung der meisten heutigen (Handy)Kameras gibt es heute her, dass auch Ausschnitte noch recht groß veröffentlicht werden können.

Winterzeit ist Fotozeit

Veilchen-Raureif-Winter

Ich liebe es, im Winter zu fotografieren.

Schnee und Raureif sind Zauberer, die Pflanzen, Bäume, Häuser, ja, komplette Landschaften in etwas völlig Neues verwandeln. Die Lichtverhältnisse sind weicher und sanfter als im Sommer. Hier meine sieben Gründe für ausgedehnte Fotosessions bei Minusgraden:

  1. Vor allem Raureif schafft zusätzliche Kontraste auf den Motiven, die einen besonderen Reiz ausmachen. Ein „langweiliges“ Pflanzenblatt wird durch einen weißgezackten Rand auf einmal interessant und erhält neue Tiefe.
  2. Keine Frage, die Farbpalette im Winter ist eingeschränkter als im Sommer. Aber gerade macht den Reiz bei minimalistischen Motiven aus oder hebt vorhandene Farben besonders hervor. Die letzte Roseblüte im Winter erhält mehr Aufmerksamkeit als ein ganzer Zweig im Sommer.
  3. Die tiefstehende Sonne ermöglicht viel Spiel mit Licht und Schatten und spannende Gegenlichtaufnahmen.
  4. Eine verschneite Landschaft reflektiert bei bedecktem Himmel viel mehr Licht, so dass man mit sehr kurzen Belichtungszeiten und kleiner Blende arbeiten kann.
  5. Auch verblasste Blütenstände oder getrocknete Blätter haben ihren Reiz. Die Natur in unseren Breiten lebt uns den Wechsel aus üppigem Überfluss und Kargheit, aus prallem Leben und Ruhephasen vor – und gerade das macht den Fluss des Lebens aus.
  6. Zäune, Pfähle, Äste, die Gartendeko – ach, einfach alles sieht so niedlich aus, wenn es weiße Kappen aufhat. Das sind Motive, die mich immer schmunzeln lassen. Und davon kann es gar nicht genug in dieser Welt geben.
  7. Last, but not least: Für grandiose Aufnahmen bei Sonnenaufgang muss man im Winter bei weitem nicht so früh aufstehen wie im Sommer.:-)))

Arbeitskleidung?!

Lesedauer: 2 Minuten

Ernsthaft? Ist es nicht völlig egal, was Fotograf*innen anhaben, sie stehen doch eh hinter der Kamera?!

Tatsächlich mag die Kleidung in vielen Aufnahmesituationen keinen großen Unterschied machen, aber in manchen eben schon – und dann ist es gut, darauf vorbereitet zu sein. Denn Kleidung erfüllt vor allem drei Funktionen: Sie soll vor der Umwelt (z.B. Kälte, Sonne, Kinderbrei am falschen Ort) schützen, die Träger*innen gut aussehen lassen und der Außenwelt etwas über die Person verraten (Geschlecht, Beruf, Lebenseinstellung).

Wenn ich zum ersten Mal einen neuen Kunden treffe, um mit ihm seine Wünsche und Erwartungen zu besprechen, geht es zunächst vor allem um meine Rolle und Fähigkeiten als Dienstleister. Ich möchte direkt das Vertrauen den Kunden in meine Fähigkeiten gewinnen, denn schließlich geht es bei der Fotografie eines kompletten Hauses auch um sehr persönliche Bereiche des eigenen Lebens.
Und da ich bei der kompetenten Stilpsychologin Stefanie Sauer-Bloch gelernt habe, dass besonders hohe Farbkontraste in der Kleidung (man denke nur an den protestantischen Talar oder den klassischen Büroanzug) Kompetenz vermitteln, achte ich bei meiner Kleidung darauf, mein professionelles Erscheinen damit dezent zu unterstützen.

Anforderungen beim Shooting

Zugleich folgt auf den Kennenlern- und Beratungsteil auch häufig direkt das eigentliche Fotoshooting, um achtsam mit den gemeinsamen Zeitressourcen umzugehen.

Ein besonderer Reiz in meinen Bildbänden über Häusern besteht in ungewohnten Bildperspektiven. Gerade im eigenen Haus benutzt man meist nur wenige, immer gleiche Wege und hat dementsprechend nur ausgewählte Ansichten im Kopf. Mit der Kamera erfasse ich nicht nur systematisch die Räume aus allen Ecken (auch denen, in die man eher selten bis gar nicht geht), sondern suche auch besondere Details und ungewöhnliche Perspektiven. Dabei begebe ich mich auch regelmäßig auf die Knie.
Und so komme ich zum nächsten Punkt meiner Arbeitskleidung: eine robuste Hose, die auch mal feuchtes Gras oder eine staubige Zimmerecke verzeiht. Und auch die Schuhe sollten verschiedenste Körperhaltungen mitmachen und stoßfeste Kappen haben. Ich habe mir schon mal ein Paar Kunstlederschuhe bei ausgiebigen Arbeiten auf rauem Teppichboden ruiniert.

Schließlich kommt es beim Dokumentieren der Einrichtung immer mal wieder vor, dass Bilder hinter Glas hängen oder Möbelstücke extrem polierte Oberflächen haben. Um mir hier die (Nach)Bearbeitung zu erleichtern und mein Spiegelbild möglichst unsichtbar zu machen, ziehe ich deshalb beim Häuser-Fotografieren immer ein dunkles Oberteil an – meist sogar mit einem dunklen Schal, um den hellen Hals zu verstecken. Wenn ich also zuvor im Kundengespräch z.B. noch eine helle Strickjacke über dem dunkelblauen Shirt getragen habe, ziehe ich diese während des Shootings aus.

So erfüllt meine Arbeitskleidung als Erinnerungsretterin vor allem den ersten und letzten Punkt von Kleidung – und ist damit doch wichtiger als im ersten Moment vielleicht gedacht. Und wenn ich dabei noch eine einigermaßen gute Figur mache, ist das das Tüpfelchen auf dem i.:-)

Tipps zum Digitalisieren von Fotos – mit dem Smartphone

Smartphone-vs.-Kamera

Kann man Papierabzüge von Fotos auch mit dem Smartphone digitalisieren? Man kann. Die heutigen Kameras sind heute oft schon von erstaunlicher Qualität –  und tatsächlich das allereinfachste ist es, die Fotos mit dem Handy abzufotografieren.

Wenn man dann noch eine (einfache) Bildbearbeitungssoftware nutzt (z.B. Gimp oder – noch einfacher – IrfanView), um den Bildausschnitt anzupassen, muss man auch nicht allzu exakt sein beim Fokussieren. Ich habe mal dieselben sechs alten Papierabzüge (aufgenommen mit einer Kompaktkamera in den 80ern, von der ich noch nicht mal mehr die Marke, geschweige denn das Modell weiß) mit verschiedenen Apps und Kameras aufgenommen. In der zweiten Spalte von rechts sehr Ihr die Aufnahmen mit der Handykamera. Sie sind in der Größe akzeptabel, in der Detailtiefe ausreichend und in der Farbwiedergabe recht passabel.

Hier sieht man den verbliebenen Lichtreflex von der Aufnahme. Und die Bildmitte ist in Originalgröße sehr pixelig.

Ganz links habe ich die PhotoScan-App von Google ausprobiert – und ich war vom Handling wie vom Ergebnis recht enttäuscht. Die App arbeitet immer mit dem handyeigenen Blitz und muss deshalb – um Reflexionen zu vermeiden – fünf Bilder machen: Eins zentral und vier in jeder Ecke. Wenn man sich etwas an den Ablauf gewöhnt hat, funktioniert das zwar ganz flüssig (dauert aber natürlich immer noch länger als nur einmal Abdrücken) und das Ergebnis hat mich nicht überzeugt, es waren manchmal trotzdem noch die Lichtreflexe zu sehen und manche Bilder waren sehr pixelig. Die finale Dateigröße liegt bei 2000 px Breite. Das ist zwar nicht nichts, aber auch nicht für Großaufnahmen geeignet. Wenn man in den Printabzug hineinzoomen möchte, hat die App oft Probleme mit der Wiedergabe der Farben. Dann muss der Bildausschnitt mit der (möglichst hellen) Fläche darunter gewählt werden, was natürlich zulasten der Detailtiefe geht. Insgesamt hat es mich nicht überzeugt.

Die zweite Spalte von links zeigt Fotos mit der App Quisquee Photo Scan and Editor, und zwar im Scan-Modus (es steht auch der Fotomodus zur Wahl, aber dort sind die anschließenden Bearbeitungsmöglichkeiten etwas verwirrend). Die Benutzerführung und der Arbeitsablauf sind etwas intuitiver als bei der Google-App und es wird auch nur eine Aufnahme gemacht. Allerdings war dabei die enorme Verzögerung zwischen Auslösung und Festhalten des Motivs störend, ich hatte öfter das Gefühl, verwackelt zu haben. Dies liegt aber daran, dass die App die Aufnahmen zunächst sehr weichzeichnet und anschließend im „Enhance“-Modus wieder schärfer zu zeichnen (was meiner Meinung nach zu Lasten der Bildqualität geht). Die finalen Bilder haben nur eine Auflösung von 1000 px Breite, was definitiv zu wenig ist für eine flexible weitere Bearbeitung. Deshalb konnte auch diese App mich leider nicht überzeugen.

Fazit: Wenn Ihr keine Digitalkamera zum Abfotografieren zur Hand habt (Vergleichsfotos in der ganz rechten Spalte), ist man mit der handyeigenen Kamera und einer einfachen Bildbearbeitungssoftware gut bedient. Spezielle Apps führen nicht zwangsläufig zu einem besseren Ergebnis.

Google PhotoScan

Quisquee Photo Scan and Editor

Handykamera Samsung A50

Fotokamera (Nikon 5200d)
































So wird es ein tolles Fotobuch – Die Schrift

Glück

Die Geschichte der Typografie anschaulich erklärt in 5 Minuten gibt es schon von Ben Barrett-Forrest auf Youtube. Deshalb spare ich mir die an dieser Stelle und schreibe lieber über gute Schriftarten und schlechten Schriftarten – für ein Fotobuch.

Auch wenn die meisten Fotobuchprogramme – gemessen an der Gesamtzahl von zehntausenden verfügbaren Schriftarten – „nur“ eine Auswahl von ca. 100 verschiedenen Fonts bieten, kann einen auch dieses Angebot schon überfordern.

Deshalb lohnt es sich (mal wieder), sich im Vorfeld Gedanken über die Zielgruppe und gewünschte Wirkung zu machen, denn jede Schrift repräsentiert eine bestimmte Epoche, Jahrzehnt, Stilrichtung oder ein bekanntes Image. Ganz instinktiv ordnen wir moderne Schriften einem Jahrzehnt zu. Entweder haben wir es schon selbst erlebt oder wer kennen wir es von alten Fotos oder Fernsehbeiträgen, wie Einkaufsartikel, Werbeplakate oder Zeitschriften in den 50er oder 90er Jahren aussahen. Soll das fertige Buch nostalgisch oder modern, sachlich-kühl oder romantisch wirken? Auch dieser Eindruck wird durch die gewählten Schriften entweder unterstützt oder konterkariert.

Man sollte nicht mehr als zwei, drei unterschiedliche Schriften im gesamten Buch verwenden und diese jeweils eindeutigen Funktionen zuordnen: Überschriften, Fließtext (Absatz), Bildunterschriften. Meist kann die Software einen einmal gewählten Stil inkl. Schriftgröße und -farbe speichern, so dass man nicht immer wieder die Texte neu formatieren muss.

Die gewählten Schriften sollten zu einander passen, aber sich auch nicht zu ähnlich sind, so dass für den Leser die Unterschiede sofort offensichtlich sind. Gut kombinierbar sind z.B. eine Handschrift und eine klassische Schrift. Bei der Entscheidung sollte man außerdem darauf achten, ob die Schrift auch die deutschen Besonderheiten wie ä, ö, ü und ß korrekt darstellen kann. Ist dies nicht der Fall, würde ich diese Schrift nicht für längere Texte wählen.

Wenn das Fotobuch auch längere Textpassagen enthalten soll, kann es sinnvoll sein, mit Auszeichnungen oder Hervorhebungen zu arbeiten. Beispielsweise sind in meinen Posts Kernaussagen immer fett gesetzt. Es wäre aber auch möglich, mit farbigen Hervorhebungen, mit kursiv gesetzten Wörtern oder mit S p e r r u n g e n zu arbeiten.

Das alles nützt aber nichts, wenn die Schrift an sich nicht
gut lesbar ist, weil sie beispielsweise sehr verschnörkelt oder sehr eng
gesetzt ist. Möchte man trotzdem auf diese Schrift nicht verzichten, kann man mit folgenden Tricks für bessere Lesbarkeit
arbeiten:

  1. Diese Schriftart nicht für den Absatz, sondern nur für die Überschriften verwenden, die in der Regel kürzer sind und den Leser das Dechiffrieren nicht so ermüdet.
  2. Die Schriftgröße erhöhen für bessere Lesbarkeit.
  3. Den Kontrast zwischen Schrift- und Seitenfarbe erhöhen (maximal Kontrast ist schwarz auf weiß oder umgekehrt).
  4. Auf keinen Fall nur mit Großbuchstaben arbeiten (besteht die Schriftart nur aus Großbuchstaben, tritt Regel 1 in Kraft). Grund: Längere Texte in Großbuchstaben sind für das menschliche Auge viel schwieriger zu erfassen als die gewohnte Groß- und Kleinschreibung, da die meisten Leser den „Wiedererkennungseffekt“ bekannter
    Wörter nutzen und gar nicht die einzelnen Buchstaben, sondern das komplette Wortbild verarbeiten. IN GROSSBUCHSTABEN ERSCHEINT JEDES WORT NUR ALS BLOCK UND IST DEUTLICH SCHWIERIGER ZU ERFASSEN. AUSSERDEM FÜHLT MANCHER LESER SICH VON
    GROSSBUCHSTABEN ANGESCHRIEEN.

Wer tiefer einsteigen möchte in den Einsatz und Wirkung von
Schriften, dem sei dieser Artikel von Thomas Soyer ans Herz gelegt: Typografisch und gestalterisch zwar eine Katastrophe, aber inhaltlich top.

Fotobücher von Häusern sind auch im Winter möglich

Feuer-Kamin-Gemütlichkeit

„Reichen denn die Lichtverhältnisse im Winter aus, um ein attraktives Fotobuch von unserem Haus zu machen?“ werden ich immer wieder von Kunden gefragt. Und die Antwort ist eindeutig: Ja.
Selbst in alten Häusern mit sehr kleinen Fenstern ist es an extem trüben Tagen möglich, ansprechende Fotos zu erstellen. Dann bringe ich nämlich einfach meine eigene Beleuchtung mit. 🙂

Aber das ist wirklich die Ausnahme. In der Regel reichen das Tageslicht, die vorhandenen Lampen und sonstigen Lichtquellen wie Kerzen oder ein Kamin aus, um mit Stativ und entsprechender Belichtungszeit gelungene Innenaufnahmen zu machen.

Es kann sogar besonders angebracht sein, an einem etwas bewölkteren Tag zu fotografieren, etwa um das Lichtdesign eines Raumes besser zur Geltung zu bringen. Und ein flackernder Kamin verbreitet direkt gemütliche Stimmung.
Auch ein Garten hat im Winter seine Reize, man muss sie nur erkennen und in Szene setzen – also das so genannte fotografische Auge nutzen.

Zudem besitzen viele Kunden durchaus Fotos von ihrem Garten in voller Blütenpracht. Diese werden dann problemlos in das Fotobuch eingebunden und ergeben, zusammen mit den aktuellen Aufnahmen, ein rundes Gesamtbild des eigenen Zuhauses.

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