Warum überhaupt Fotobücher?
Eigentlich wissen wir es längst – Fotos sind die besten Erinnerungsanker überhaupt. Vom Urlaub, der letzten Familienfeier, den ersten Schritten der Kinder und dem mitreißenden Musikkonzert machen wir selbstverständlich Bilder. Nicht umsonst gibt es den Spruch „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“, und mit modernen Smartphones haben auch spontane Schnappschüsse eine überzeugende Qualität.
60 Prozent aller Sinneseindrücke, die unser Gehirn in jedem wachen Moment verarbeitet, sind visuell (obwohl das Auge nur eins von fünf Sinnesorganen ist).
Kein Wunder, dass wir in Bildern denken. Auch mit Texten, die nur abstrakt und allgemein über Niederschlag und Erziehungsberechtigte schreiben, tun wir uns schwerer, als wenn wir von Regen und Eltern lesen. Denn letzteres erzeugt sofort Bilder im Kopf.
Auch wenn die Gehirnforschung heute weiß, dass Gerüche und Geschmäcker direkter ins Gehirn gelangen (und somit auch starke Auslöser für Erinnerungen sein können, bekannt als Proust- oder Madelaine-Effekt), sind Fotos in Handhabung und Verfügbarkeit Gerüchen und Geschmacksrichtungen weit überlegen (und manchmal ist man ja auch ganz dankbar, nicht jeden Geruch von früher auch direkt in der Nase zu haben).
Diese Vorteile von visuellen Erinnerungsstücken nutzt das Fotobuch und darüber hinaus noch weitere, die mit dem spezifischen Medium Buch zu tun haben.
Denn: Ein Buch, zumal als gebundenes Exemplar, strahlt eine gewisse Wertigkeit aus. Auch wenn Bücher seit den Skriptorien der Mönche und der Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg immer erschwinglicher geworden sind, sind sie nicht so schnellebig wie Zeitschriften.
Der Digitaldruck macht es möglich, selbst Bücher mit einer Auflage von einem Exemplar bezahlbar zu produzieren. Die Haptik und Anmutung eines hochwertigen Mediums ist verbunden mit einer großen Robustheit, die auch häufiges Umblättern ohne größeren Verschleiß ermöglicht. Dabei besteht keine Gefahr, dass die Fotos verknicken, ablösen oder sich – bei zu großzügigem Einsatz von Klebstoff – fleckig verfärben.
Darum also Fotobücher.
Und warum Fotobücher über Häuser?
Unsere eigenen vier Wände, auch wenn sie kein Palast oder preisgekrönte Architektur sind, verdienen eine Würdigung und Wertschätzung. Denn über Jahrzehnte waren sie unser Heimathafen und unsere Partylocation, Rückzugsort und Startrampe fürs Leben.
In vergessenen Ecken hängen noch die krakeligen Bilder aus dem Kindergarten, im Regal verstauben die Muscheln vom ersten Urlaub ohne Eltern, und auf dem Gästesofa wartet noch der Teddybär von Tante Gerda. Das alles kann man nicht mitnehmen und aufheben, irgendwann ist jedes Haus voll.
Und so hoch der persönliche und ideelle Wert sein mag – in Tausenden anderen Häusern sitzen ähnliche Kuscheltiere, dokumentieren Kinderbilder die pädagogische Arbeit in Kindergärten vergangener Jahrzehnte. Fürs Museum oder Archiv taugt deshalb das Wenigste.
Aber die Szenen auf einem Foto festzuhalten, das kann man. Ergänzt um die entsprechende Info und in Bezug gesetzt zum in die Jahre gekommenen Jugendzimmer, zum alten Familienschrank, bleibt es ein starker Erinnungsanker. Der Abschied fällt leichter, wenn den Stücken, die mal eine wichtige Bedeutung hatten im Leben, ein visuelles Denkmal gesetzt wird. Sie werden nicht herzlos vom Sockel gestoßen, sondern behalten ihren Platz in der Erinnerung. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Und wenn mit dem Alter vielleicht die Erinnerungslücken größer werden und das Vergangene näher zu sein scheint als das Gegenwärtige, hilft solch ein Buch sogar den Angehörigen oder Pflegekräften. Sie erhalten mehr Informationen über das Gegenüber und können leichter Anknüpfungspunkte für Gespräche finden. So wirkt ein Fotobuch übers eigene Haus noch über Jahre hinaus.
Nicht nur im Job kreativ: Ideen für farbenfrohe, aber zugleich edle Osterdeko
Manchmal tobe ich meine Kreativität nicht nur beruflich beim Fotografieren und Layouten von Fotobüchern aus, sondern auch beim jahreszeitlichen Dekorieren. Dabei verwende ich gerne natürliche Materialien wie frische Blumen oder dekoriere mit Naschereien, die erst schön bunt aussehen und dann auch noch lecker schmecken.
Hier habe ich denTisch österlich dekoriert mit Frühlingsblumen (Lungenkraut, Stiefmütterchen, Tränende Herzen, Traubenhyazinten, Ranunkeln, Primeln und Vergiss-mein-nicht), die in einer Vase aus einem ausgeblasenen Gänseei stecken und verschiedenen Schokoladeneiern. Schlichte weiße Porzellanhasen verleihen eine edle Note.
Die ausgeblasenen Hühnereier habe ich zunächst mit Serviettentechnik mit einem floralen Muster beklebt, anschließend mit Wasserfarben marmoriert und zu guter Letzt mit Deckweiß das Blumenmuster wieder nachgemalt.